Brandenburg. Es kann so einfach sein. - Mediamarkt hat es vorgemacht: Aussagen, die in Deutschland zum täglichen Gebrauch gehören, in einen Zusammenhang mit einer Kampagne zu stellen. „Ich bin doch nicht blöd!“ oder „Hauptsache, ihr habt Spaß!“ haben sich durch intensive Penetration noch tiefer in die deutsche Sprachlandschaft eingegraben. Das Bundesland Brandenburg macht es jetzt genauso.
Brandenburg kennt der gemeine Bundesbürger eigentlich nur als Transitland um die Hauptstadt Berlin zu erreichen. Selbstironisch heißt es deshalb in Brandenburg über Brandenburg häufig: „Da musst Du durch.“ International geht die Bekanntheit gegen Null und wenn überhaupt wird es als Region irgendwo im Osten wahrgenommen. Ein Mangel, den die Landesregierung nun beseitigen möchte. Sie plant einen langfristigen Markenaufbau und startet mit dem Claim „Brandenburg. Es kann so einfach sein.“
Entworfen wurde er von der Agentur Scholz & Friends. Die Intention? Sich abgrenzen von einer Millionen-Metropole wie Berlin, in der es für den Berliner schon kompliziert sein kann, von der Wohnung pünktlich zur Arbeit zu gelangen – wenn er denn eine Wohnung zu bezahlbaren Mieten gefunden hat.
In Brandenburg, so die Aussage des Claims, ist alles einfach: Wohnen, arbeiten, erholen, frische Luft atmen usw. Und er soll die typische Einstellung des Brandenburgers widerspiegeln, der sich nicht lang bitten lässt, sondern die Dinge, die zu tun sind, einfach anpackt.
Sprachtechnisch gesehen handelt es sich um zwei Aussagen, in Reihe geschaltet. Zunächst die Aussage „Brandenburg.“, daran angeflanscht die Aussage „Es kann so einfach sein.“ Aus zwei Gründen ist diese Vorgehensweise sinnvoll: Erstens soll das Land Brandenburg ja bei der Zielgruppe bekannter werden. Der Name sollte also immer wieder in der Kommunikation wiederholt werden. Zweitens ist die zweite Aussage ja aus dem allgemeinen Sprachgebrauch entnommen und kann so für jeden Zweck eingesetzt werden, ist also austauschbar. Erst in Verbindung mit dem Namen Brandenburg wird der Claim einzigartig.
Die Länge des Claims ist durchaus grenzwertig. Meine Empfehlung zur Länge lautet: „zwei bis fünf, maximal sechs Worte“. Hier haben wir also sechs Worte, die sich auch nicht kürzen lassen, da es sich ja um ein Zitat des alltäglichen Sprachgebrauchs handelt.
Der Claim geht einem flüssig über die Lippen und hat das Potenzial, wenn er tatsächlich langfristig eingesetzt wird, mit dem Land Brandenburg verbunden zu werden. Der Nachteil: International muss eine gute Übersetzung her.
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